Ein Rohr verlegen

Ich habe einen Garten geerbt.
Der Garten ist groß und alt und alt sind auch die Installationen für Strom und Wasser im Garten.
Als ich im Frühjahr das Wasser für den Garten aufgedreht habe, musste ich leider feststellen,
dass der Wasserhahn draußen stark tropfte.
Vermutlich nur die Dichtung, dachte ich, und griff zur Rohrzange.
Nichts bewegte sich. Mehr Kraft!
Und dann hatte ich nicht nur den Hahn in der Hand, sondern auch das Verbindungsstück zum Rohr.
Ja Mist.
Ich fragte meinen Bruder um Rat.
Er: lass einen Fachmann kommen.
Ich: Wie bitte!? Für den Gartenwasserhahn einem Handwerker ein Vermögen zahlen.
Selbst ist die Frau!
Zuerst habe ich Google gefragt und mir bei Youtube ein paar Tutorials angeschaut,
wie man ein Rohr verlegt, bzw. wie man einen festsitzende Hanfdichtung lösen kann.
Flammenwerfer (Lötlampe) war die Empfehlung. Ich hätte zwar eine zur Hand gehabt,
aber die alte Rohrverbindung wieder dicht zu bekommen erschien mir sehr schwierig.
Also in den Baumarkt.
In der Sanitär-Abteilung wurde ich von einer sehr netten und kompetenten Frau beraten.
Ich zeigte ihr den alten Wasserhahn und schilderte mein Problem.
Sie nahm sich sehr viel Zeit und bot verschiedene Lösungen an.
Am Ende kaufte ich: Ein neues Kupferrohr (15mm), einen Wasserhahn,
Teflonband zur Abdichtung (anstelle von Hanf und Fermit),
ein Werkzeug zum entgraten von Rohren, eine Auswahl verschiedener Steckfittings (super!),
ein Werkzeug zum Lösen von Steckfittings und einen kleinen Rohrschneider (Schrott!).

Die Dame vom Baumarkt erklärte mir genau, wie ich vorgehen sollte.
Besonders wichtig: Die alte Verbindungsstelle abschneiden und
die Schnittstelle mit dem Entgrater und Stahlwolle möglichst glatt polieren, damit die Steckverbindung gut dicht hält.

Nach dem weiteren Konsum einiger Youtube Videos zum Thema Steckfittings schritt ich zur Tat.
Es fing gut an, dann ließ der Rohrschneider stark nach.
Ich bekam das Rohr nicht durch. Rohrschneider kaputt.
Laut Youtube sollte man zur Not eine feine Eisensäge nehmen, auf gar keinen Fall mit der Flex rangehen.
Eisensäge hatte ich da. So muss es sich anfühlen, wenn man mit der Nagelfeile aus dem Knast ausbrechen will!
Die ganze Aktion hat 2-3 Stunden gedauert! Aber: Rohr durch!
Und zwar 2x, denn das Rohr führt vom Wasserhahn weiter nach oben zur Gartendusche.
Juchu! Dann: Entgraten und polieren. Wasserhahn mit Teflonband an die Steckverbindung schrauben und Spannung!
Rohr in die Steckverbindung einstecken. Hurra! Nichts kaputtgegangen.
Zum Schluss nur noch das obere Rohr mit dem Anschluss für die Dusche wieder festschrauben.
Kleinigkeit.

Und dann geht doch noch etwas schief.
Ich befestige das Rohr, so wie es sich am besten an den Holzstamm anlegt. Neben die Duschstange.
Als ich dann die Dusche ausprobieren will, stelle ich fest. Zu dicht daneben.
Der Hahn ließ sich nicht drehen. Ja, wie blond bin ich denn!
Aber ansonsten alles dicht und wieder in Funktion.
Die Stange für die Dusche habe ich dann ein Stück versetzt.
Was nicht passt, wird passend gemacht.

Ich war sehr stolz auf mich und schickte die Bilder einem Freund,
der auch einen Garten hat. Außerdem ein Bild von unseren schönen Rosen.
Was bekomme ich als Antwort? Ein Bild von seinen Rosen.
Beim nächsten Mal nehme ich die Flex…

Allen Heimwerkern unter meinen Lesern wünsche ich viel Erfolg!

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