Alle Beiträge von Susanne Weihl

Über Susanne Weihl

Hier zeige ich Euch meine kleinen Werke, meist gestrickt, gehäkelt oder genäht und erzähle Geschichten, die das Leben so schreibt. Viel Spaß beim Lesen.

Das letzte Bier mit Jimmy Hendrix

Mein Freund ist Hobby-DJ und mit ein paar Kumpels organisiert er im Sommer eine Veranstaltung.
Der Kartenverkauf findet immer sonntags nachmittags in einem Café statt.
Neulich war ich mal dabei, als ein alter Bekannter hereinschneite.
Alt in doppeltem Sinne, denn als erstes verkündete er stolz,
er sei nun endlich Rentner. Mit 63.
Wir kennen ihn vom Sehen, er treibt sich meistens in denselben Läden rum,
wie wir und man trifft ihn regelmäßig auf Veranstaltungen.
Da kommt man ab und zu ins Gespräch. Dieser Typ ist nicht nur deutlich älter,
als die meisten Freunde von uns, er hat auch immer viel zu erzählen.
Die ganze Welt will er schon gesehen und bereist haben, und hat alles schon erlebt.
Ein Aufschneider natürlich, aber als er da im Café auftauchte,
habe ich ein wenig Smalltalk mit ihm gemacht. Nach einer Weile musste ich weg, er blieb.
Eine Woche später war ich wieder mit im Café und traf die ganzen DJ-Kumpels.
Auf meine Frage, wie der vorige Sonntag noch gelaufen sei, wurde schwer gestöhnt.
Der frischgebackene Rentner hatte sich ein neues Smalltalk-Opfer gesucht
und die Abenteuer seines Lebens gepriesen. Dabei hatte er behauptet,
das letzte Bier mit Jimmy Hendrix getrunken zu haben,
in einer Hotelbar auf der Insel Fehmarn, kurz vor dessen Tod.
Schräge Story, dachte unser Kumpel und hat die Geschichte gegoogelt.
Das habe ich dann auch getan. Es lohnt sich!
1970 fand dort das Love and Peace Festival statt.
Es war eine Katastrophe, sowohl was das Wetter, als auch die Organisation anging
und am Ende ein finanzielles Desaster. Wir haben uns gefragt,
wie schlimm unser Bekannter damals Jimmy Hendrix vollgequatscht haben muss,
der nur wenige Tage danach verstarb.
„ Jimi Hendrix kehrte ausgelaugt und nervlich zerrüttet nach London zurück.“ (Planet-Wissen)
http://de.wikipedia.org/wiki/Love-and-Peace-Festival
An dieser Stell gelobe ich Mäßigung für die Zukunft, denn ich will niemanden zu Tode labern.

Smoke in the Livingroom

Der IT-Berater an meiner Seite ist ein technikvernarrter Nerd,
der sich begeistert auf jede elektronische Neuheit am Markt stürzt.
Seit einiger Zeit schon hatte er über die Anschaffung von Rauchmeldern
für unsere Wohnung nachgedacht. Es sagte ihm aber keines der verfügbaren Modelle zu,
bis vor kurzem ein neues Produkt herauskam. Diese neuen Rauchmelder
sind über WLan miteinander und mit unserem Rechner verbunden.
Sie können sprechen und man kann sie programmieren. (ganz wichtig!).
Als die Lieferung eintraf, war mein Freund aus dem Häuschen
und stürzte sich gleich auf die Geräte.
Aber ach, sie sprachen nur französisch oder holländisch.
Beim Test quäkte das Ding entweder:
L´ Alarme comence en dix seconds. Dix, Neuf, Huit, Sept…
oder es rief: Druk nu op de Knop!
Ich habe sehr gelacht.
Unbeirrt brachte mein Freund die Rauchmelder an und meinte,
bald würden sie auch englisch sprechen können. Sie würden es gerade lernen.
Die Rauchmelder sehen sehr schick aus und wenn man nachts zur Toilette muß,
fängt es an zu leuchten, sobald man daran vorbeigeht. Ein sanfter, grüner Schimmer weist den Weg ins Bad.
Toll! Für meinen Freund ist aber am tollsten, daß er den Rauchstatus
mit seinem Handy überwachen kann. Eines Morgens sagte er plötzlich:
Ich glaube die Rauchmelder können jetzt englisch.
Wie kommst Du darauf, wollte ich wissen?
Auf meinem Handy ist die Uhr ausgegangen.
Aha, meinte ich und vergaß die Sache.
Ein paar Tage später kam mein Freund auf die Idee, daß er am Abend
unbedingt ein Steak brauchte. Ich wurde zum Metzger geschickt.
Er wollte sich selbst an den Herd stellen, denn ich hasse es,
in der Bratpfanne zu brutzeln. Ich war froh, nichts mit der Zubereitung der Steaks
zu tun zu haben und saß gemütlich auf der Couch.
Aus dem Radio piepste und wummste elektronische Musik.
Vor mir lag das Tablet, auf dem mein Freund gerade sein neuestes Spiel gezeigt hatte,
was ebenfalls mit elektronischen Geräuschen verbunden war.
Er selbst stand am Herd und brutzelte die Steaks.
In unserem Wohnzimmer gibt es nur eine kleine Kochecke, keine separate Küche.
Da vernahm ich ein neues Geräusch. Aus dem Radio kam es nicht.
Zuerst dachte ich ans Tablet. Es wiederholte sich. Ich rief um Hilfe
und mein Freund steckte die Nase aus der Küche.
In diesem Moment näselte über mir eine Stimme: „Smoke in the living room!
Smoke in the living room!“ Panik brach aus. Schnell, einen Besenstiel! Fenster auf!
Ich rase ins Schlafzimmer auf der Suche nach dem Besen, auch dort tönt es von der Decke „Smoke in the living room!“,
reiße alle Fenster auf – „alarm will start in ten seconds!“ – zurück ins Wohnzimmer, Rauchschwaden ziehen langsam ab
und uff, der Rauchmelder hält die Klappe, ohne daß ich ihm mit dem Besenstiel eins überziehen mußte.
Durch unsere Dachfenster fing es langsam an, reinzuregnen, aber die Steaks waren fertig
und es gab Steak in the livingroom. Sehr lecker.
Ich war total gerührt von der originellen Kochshow.
Im Nachhinein denke ich, mein Freund hat die Steaks nur gewollt, um mir zu zeigen,
daß die Rauchmelder jetzt englisch sprechen.
Sonst hätte er vielleicht den Dunst-Abzug eingeschaltet
und das Fenster schon früher geöffnet.
Seitdem gab es keine Zwischenfälle mehr
und ich kann die Rauchmelder wärmstens empfehlen.

Hallo Welt!

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