sugar sugar honey

Bevor ich weitermache mit Zigaretten und grauen Haaren,
heute mal ein paar Eindrücke zum Thema Körperbehaarung:
Neulich auf einer Party saß ich mit ein paar Leuten in der Runde,
es ging von Hölzchen auf Stöcksken
und auf einmal höre ich den Mann neben mir sagen,
er sei vor dem Urlaub nochmal beim „sugaring“ gewesen.
Das hätte sich nicht so schlimm angehört, wie „waxing“
Huahahahahi! Vor Lachen wäre ich fast vom Stuhl gefallen
und konnte mir die Bemerkung nicht verkneifen, ob er dachte,
da würde man abgeleckt. Ok, es ging um einen Urlaub am Strand
und erst neulich las ich in einer Frauenzeitschrift die Kolumne
von einem männlichen Journalisten, der sich – seiner Frau zuliebe! –
vor dem Urlaub in einem Waxing-Studio enthaaren ließ.
Danach hatte er auch gleich ein Thema für seine Kolumne.
Na schön, ich höre sowas nicht zum ersten Mal, aber
ich bin so sehr von vorgestern, daß ich es ganz komisch finde,
wenn Männer öfter als alle 6 Wochen zum Friseur gehen
und ihren Körper als Gesamtkunstwerk verstehen.
Allseits bekannt ist meine Meinung zum Thema Männerfrisur, die da lautet:
Nacken frei, Ohren frei oder Sack über den Kopf.
Bärte gehen ebenfalls gar nicht.
Für mich bitte am liebsten 2x täglich rasieren, damit beim Knutschen nichts kratzt.
Mindestens aber alle 3-5 Tage, sonst sieht der Mann für mich aus,
wie der letzte Heckenpenner.
Ist doch absurd, sich sonstwo zu rasieren, nur nicht im Gesicht.

Ich erinnere mich an ein Erlebnis im Urlaub, es war auf einer Gruppenreise.
Ein Typ gefiel mir. Er flirtete kess und passte optisch in mein Beuteschema.
Cremst du mir den Rücken ein? fragte er, da konnte ich nicht nein sagen.
Es knisterte nicht nur von den Sonnenstrahlen auf der Haut.
Da wurde die Rückenmassage großzügig ausgedehnt.
Bis mir auffiel, daß er sich die Achselhaare rasiert hatte. Ich war irritiert.
Der war doch nicht schwul?! Vielleicht machte er eine extreme Sportart,
für die man sich rasieren musste?
Damals Anfang der 00er Jahre kam es gerade erst auf,
daß auch Männer sich die Körperbehaarung rasierten.
Wie der Sonnenanbeter unter der Badehose aussah, konnte ich nicht feststellen.
Auch habe ich mich nicht getraut, ihn nach dem Grund zu fragen.
Damals fand ich es seltsam und irgendwie unmännlich.
Dabei waren in Deutschland lange Achselhaare bei Frauen
in den 80ern noch gang und gäbe,
man denke an die ersten Fernseh-Auftritte der berühmten Nena.
Erst zu Beginn der 90er setzte sich die Rasur
von Achsel-, Bein- und Schambehaarung durch,
was vielleicht auch mit der Mode der String-Tangas zusammenhing.
Heute kann ich mir gar nicht mehr vorstellen,
mit langen Achselhaaren rumzulaufen
und mag sein, für manche Männer ist es ähnlich.

Vor kurzem kam ich in der Sauna mit einem Mann ins Gespräch.
Der Mann war sehr stark behaart. Als mein Blick auf ihn fiel,
versuchte ich ihn mir beim „sugaring“ vorzustellen. Aua!
Irgendwie musste er das mitbekommen haben,
denn von sich aus kam er darauf zu sprechen.
Er erklärte, aufgrund eines genetischen Defekts sei er gezwungen,
sich die Arme regelmäßig mit einem Testosteron-Gel einzureiben.
Daher die starke Behaarung. So etwas habe ich noch nie gehört.
Vielleicht stimmte es. Vielleicht war es auch nur die originelle Anmache
eines extrem behaarten Typen.
Ehrlich gesagt, ich wollte es gar nicht so genau wissen.

Und nun macht Euch die Haare schön und ab ins Freibad!

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